Der Fotobildermacher

Klaus Bschese Kiechle geb. 1951 in Oberstaufen.
Autodidakt, nicht Fotograf sondern Fotobildermacher
Erste Erfahrungen mit Fotografie mit 12 Jahren.
Mitglied artig e.V.
Ausstellungen:
Immenstadt 1992
Klinikum Kempten 1994

„artig 09“
„extrartig“ Wilhelm Löhe-Haus 2010
„artig 10“
„artig 11“
„artig 13“
„artig 15“
„handARTbeiten“ Kunst und Genuss, Juli 2014

Galerie kunstreich Kempten:
2012 „artgerecht“ Gemeinschaftsausstellung des artig e.V.
2013 „1+1=Eins“ Gemeinschaftsausstellung mit Helmuth Kittel
2014 „Zeitgeister“ Gemeinschaftsausstellung des artig e.V.

Neu-Ulm:
2014 „Sexy Kunstfestung“ in der Camponniere 4

Bilder in Kalendern und auf verschiedenen CDs.

Im AVA-Verlag erschien 1992 das Buch „Christkindleszeit im Allgäu“ und 2005 das Buch „Alles im Leabe hot sei Zeit“ mit Texten von Hans Weixler und mit Fotografien von Klaus Kiechle.

Fotografie ist bewusstes Sehen und das Erkennen des Augenblicks.
Meine Bilder leben von der Reduktion.
Die Essenz des Motives ist eine Anregung der optischen Geschmacksnerven.
Schwarz-Weiß-Fotografie bewirkt eine wechselnde Sicht auf Vergangenes und Modernes.

FARBEN-LEERE

= Minimalismus
= Gleichgewicht
= Augenruhe
= Kopfarbeit
= Phantasie

Man hört immer wieder „So ein Schwarz-Weiß-Bild hat schon was“!
Zum großen Teil denken wir bei großartiger Fotografie vor dem digitalen Zeitalter an Schwarz-Weiß-Bilder.
Schwarz-Weiß Fotografien erinnern stark an den Ursprung und an die Geschichte der Fotografie.
Was hat so ein Bild, was macht die Faszination von Schwarz-Weiß in der Fotografie aus?
Ist es die Einfachheit die den Blick fesselt?
Ist es die neue Lust am Retrostil?
Ist es die tägliche Reizüberflutung der Farben?
Begeisterst das Spiel von Licht und Schatten mehr als das der Farben?

Durch die FARBEN-LEERE in einem Schwarz-Weiß Bild schwingt die Farbe mit, die nicht real, aber in der Vorstellung vorhanden ist.
Die Schwarz-Weiß Fotografie gibt der Vorstellungskraft Nahrung.

All diese Fragen geistern in meinem Kopf umher. Sind Antworten auf diese Fragen für mich wichtig, oder will ich nur FARBEN-LEERE Bilder machen „die was haben“.

Klaus Kiechle
(Veröffentlicht im Magazin zur Ausstellung artig 13 im Sept/2013)

Quo Vadis Fotobildermacher?

Fotografie ist bewusstes Abbilden und setzt bewusstes Sehen voraus!
Eine Aussage die viele Fragen offen lässt.

Ist im Zeitalter der Digitalfotografie bewusstes Sehen noch gefragt? Bewegen wir uns nur noch im Bereich der „Ausprobierfotografie“ in der Hoffnung, dass Quantität Qualität erzeugt.

Bewusstes Sehen ist für mich die Entschleunigung in der Fotografie unserer Zeit.

Doch sehe ich wirklich bewusst, oder spielt mir das Unterbewusstsein einen Streich, blendet aus und ich sehe nur das was ich sehen will.
Was will ich bewusst sehen, Schönheit, Harmonie und Perfektion oder auch Hässlichkeit, Verfall und Zerstörung?
Möchte ich mit meinen Bildern dokumentieren, bewahren oder mahnen, oder „nur“ meine Sicht der Dinge darstellen?
Bewusstes Sehen ist das Erkennen des Augenblicks in seiner Vielfalt.
Bewusstes Sehen und bewusstes Abbilden ist das Endprodukt meiner inneren Stimmung und Befindlichkeit und wechselt täglich, stündlich, von Minute zu Minute.
Quo Vadis -wohin gehst du- wohin will ich?
Der Weg ist für mich immer offen und frei.

Klaus Kiechle
(Veröffentlicht im Magazin zur Ausstellung artig 10 im Sept/2010)

Fotobilder aus dem AugenblickWie ich meine Bilder sehe

Wer kennt das?
Bei einem Spaziergang oder einer Radtour, „Halt da war doch etwas“
Aus dem Augenwinkel gerade noch gesehen, eine Kleinigkeit fast zum Übersehen.
Ich muss zurück, schauen begutachten, bewundern, genießen und dann fotografieren.
Eine Holzstruktur ein Schattenspiel, Eiskristalle im Spiel mit dem Sonnenlicht, in scheinbar Nebensächlichem das Besondere entdecken.
Alltägliches durch einen anderen Betrachtungswinkel zu Außergewöhnlichem gestalten.
Unbeachtetes in das rechte Licht rücken
So entsteht ein großer Teil meiner Bilder, aus dem Augenblick heraus.

Immer wieder erhebt sich die Frage Schwarz Weiß oder Farbe.
Ein Vergleich wie Scherenschnitt oder Gemälde.
Ist Schwarz Weiß Fotografie archaisch, nostalgisch, romantisch, oder im Zeitalter der Digitalfotografie überholt?
Ich bin mir sicher, dass Schwarz Weiß Bilder nach wie vor eine große Faszination auf den Betrachter ausüben.
Jedes Motiv hat seinen Anspruch auf Schwarz Weiß oder Farbe.
Die Entscheidung liegt in der Sichtweise des Fotografen
Schwarz Weiß Bilder haben für mich den Vorteil dass dem Spielraum meiner Farbenfantasie keine Grenze gesetzt wird.
Schwarz Weiß reduziert eine Fotografie auf das Wesentliche ohne mit einer Farborgie abzulenken.
Für mich haben Schwarz Weiß Bilder meditativen Charakter.

Klaus Kiechle
(Veröffentlicht im Magazin zur Ausstellung artig 09 Sept/2009)